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"Good Morning Australia!" 
 1990 - 1995 Christopher Kaulbach in Australia  my home is my Castle! 1. Die Einwanderung | | | | | | | | | | | | | | | Auswandern wollte ich schon seit Jahren. Das spießige und zu sehr reglementierte Leben in Deutschland paßte mir überhaupt nicht mehr. Andere Gründe, wie die hohe Bevölkerungsdichte, die schöne, doch sehr verbaute und hochgradig belastete Natur, sowie meine pessimistische Zukunftseinschätzung von Deutschland und Europa in der innen -, wie der weltpolitischen Lage, kamen noch hinzu . Meine Freundin und ich trennten uns. Es war also an der Zeit, daß was passierte. Ich sah einen Film über Goldsucher in Südamerika und hatte plötzlich die Idee. Warum nicht ich ? Gold suchen wäre ein Abenteuer, das mich reizen würde ! Ich habe einen guten Beruf als Kälteanlagenbauer mit Meisterbrief und finde, wenn nötig, in jedem Land der Erde Arbeit. Mir kann also nichts passieren, dachte ich. Nach Afrika wollte ich nicht. Südamerika war mir zu unsicher. Asien und Nordamerika zu bevölkert. Der Kontinent " Down under" weckte mein Interesse . Ich war noch nie dort gewesen, aber aus Filmen und Büchern wußte ich, daß Australien ein Land mit großer wirtschaftlicher und weltpolitischer Zukunft ist. Die Bilder des Landes beeindruckten mich wegen der schroffen Wildheit und Unberührtheit des Kontinents. Aus dem Erdkunde Unterricht wußte ich von den enormen Bodenschätzen und den riesigen Goldvorkommen.
Allein, daß Australien die vierzigfache Größe der Bundesrepublik hat, mit nur 18 Millionen Einwohnern, dazu noch ein Kontinent ist und über 20 000 Kilometer Küste hat, beflügelte meine Phantasie. Ich beschloß, dies sollte das Land meiner Zukunft werden. Bei der Australischen Botschaft in Bonn beantragte ich das " Permanent Resident Visa " für Australien. Man kann über ein Punkte - System als Einwanderer zugelassen werden. Ich hatte eine gute Ausbildung, war mit 28 Jahren noch jung, sprach fast fließend Englisch und war ledig, so erreichte ich 113 von 115 möglichen Punkten. Zu dieser Zeit arbeitete ich als Lehrer an der Bundesfachschule für Kälte und Klimatechnik in Frankfurt. Durch einen glücklichen Zufall traf das Angebot auf den Philippinen als Kurzzeitberater der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) tätig zu sein, mit dem Okay der Australischen Botschaft als Einwanderer akzeptiert zu werden, ein. Mein großer Traum wurde Wirklichkeit. In Australien wollte ich anders leben als es hierzulande möglich ist. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Gold zu suchen und Abenteuer zu erleben. Meine Einwanderung in Australien am 19. August 1990Ich komme nachts an. Die Zollabfertigung geht schnell und problemlos vonstatten. Ich miete mir auf dem Airport ein Auto und fahre nach Perth. Ich könnte die ganze Welt umarmen, so glücklich bin ich. Habe noch keine genaue Vorstellung was mich hier erwartet und wie es jetzt weitergeht. Wie immer denke ich. " Ich mach das schon ! " Es ist Winter und nicht all zu kalt. Vom Meer her weht ein starker Wind. Irgendwo an einem nördlichen Strand von Perth parke ich auf einem Parkplatz und lege mich hundemüde zum Schlafen auf die Rückbank meines Mietwagens. Am nächsten Morgen laufen schon sehr früh Jogger mit ihren Hunden am Auto vorbei. Die Nacht ist vorbei und ich gehe erst mal zum Strand, begrüße meine neue Heimat und rufe in den Wind :
Good morning Australia ! Ich fühle mich super! Von nun an beginnen meine Erkundungen und Abenteuer. Ich schaue mir Perth an und mache Pläne. Das mache ich ständig. Perth ist die Hauptstadt West Australiens (WA). In WA lebten 1990 1,5 Millionen Einwohner und es ist 12 mal größer als West Deutschland. Von den 1,5 Millionen lebten 900 000 in Perth. Das bedeutet, daß große Teile des Landes unbewohnt sind, es noch viel zu erforschen und zu erleben gibt. Mein Herz bebt !
Perth ist eine sehr schöne Stadt mit vielen grünen Parks, ca. 40 km sauberen, weißen Sandstränden und erstreckt sich etwa über die Fläche des gesamten Rhein - Main Gebietes. Daß ich in West Australien zuerst landete, hatte ich sorgfältig geplant. Hier gibt es die niedrigste Bevölkerungsdichte Australiens. Durch die riesigen Goldvorkommen des Landes, die letztes Jahrhundert entdeckt wurden, erlebte WA einen wahren Goldrausch. Ich hatte nicht mehr als meinen Rucksack voller Kleider und eine Werkzeugtasche mit Kältewerkzeug, die ich bereits auf den Philippinen hatte, dabei. Denn gerade hatte ich meinen Kurzzeit Beratungseinsatz in Cagayan de Oro und Cebu City abgeschlossen. Deshalb kaufte ich das Nötigste: Schlafsack, Kocher , Geschirr und alles was man sonst noch braucht, wenn man unterwegs ist. Ich fahre viele Caravan - Parks an, sehe auf einem in Wanneroo, einem Stadtteil von Perth in Strandnähe, einen tollen Toyota Landcruiser. Ich entscheide mich hier zu bleiben, beziehe einen schönen Caravan und gewöhne mich schon langsam an Gemeinschaftsklos, die meistens noch warm, oder gar besetzt sind wenn man sie dringend braucht, an Gemeinschafts - Duschen und - Waschmaschinen . Das ist das Leben in Australien , " on the move ". Gegenüber meinem Caravan steht der tolle Landcruiser 4 wheel drive. Typ: HJ 45, mit weißem, isoliertem Dach. Ein wunderschönes Auto dachte ich mir. Das war genau das Auto, das ich suchte. Er sah schon recht gebraucht aus und über der hellblauen Farbe klebte noch der rote Staub des Outbacks . Mit ein wenig Arbeit an Fahrwerk und Technik und einem wohnlichen Innenausbau könnte dieses Auto der Grundstein meines Australienabenteuers sein. Also gehe ich zum Nachbar, um zu fragen was er damit vor hat und ob er vielleicht zu verkaufen ist. Seit meiner Ankunft lerne ich schon die ganze Zeit diese lockeren " easy going Australian " kennen und ich will sagen, daß das wohl die hilfsbereitesten und freundlichsten Leute sind, die man sich vorstellen kann. Ich denke, fragen kostet nichts und mehr als nein sagen, kann er auch nicht. Nur Emilly, ein fünf Jahre altes Mädchen, war zu Hause. Sie sagte zu mir, " Mam is back in a minute " und huschte wieder hinters Vorzelt ihres Caravans. Mam kam dann auch gleich, stellte sich als Andrea vor und bot mir eine Tasse Kaffee an . " White no sugars please " sagte ich und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Vor allem über mich. Wo ich herkomme und was ich jetzt vorhabe. So kamen wir auch darauf, daß ich ein Auto brauche. Ich sagte ihr, daß der verdreckte rötlich blaue Landcruiser da draußen genau das Auto ist, das ich suchte. Andrea meint, das müsse ihr Mann entscheiden, der gerade im Busch war um für den " Shire " (Gemeinde) eine Straße zu bauen. Ich bat sie, ihn zu fragen.
Am nächsten Tag teilte sie mir mit, daß ihr Mann 7500.- $ haben wolle. Bei dem damaligen Wechselkurs waren das ungefähr 10 000 DM. Das erschien mir sehr günstig und nach einer Probefahrt sagte ich gleich zu. Da ich ja nach Australien gekommen war um Abenteuer und Gold zu finden, sah ich erst mal in den Gelben Seiten von Perth nach, wo sich ein Goldsuchladen, genannt Prospector shop, befindet. Es überraschte mich, daß ich nur einen fand, denn aufgrund der Popularität der Goldsuche in diesem Land rechnete ich mit mehr. Der Laden war in Guildford, das zur Zeit des großen Goldrausches vor hundert Jahren der östlichste Stadtteil von Perth war. Es schien vernünftig, mir dort auf der Post eine Post Box zuzulegen, da ich den Laden mit dem Namen " Prospectors Patch ", sicherlich noch öfter aufsuchen würde. Chris Kaulbach , Po - Box 94 , Guildford WA 6055. Von nun an war ich offiziell in Australien zu Hause. Ein tolles Gefühl. Ich hatte meine erste australische Postadresse. Im Prospectors Patch lernte ich die Inhaber John und Bob kennen, beides Männer im Alter um Mitte 50. Sie hatten schon öfter mit Glücksrittern wie mir zu tun, waren sie doch selbst schon viele Jahre nach dem gelben Metall auf der Suche gewesen und hatten für meine Pläne volles Verständnis. Ihnen vertraute ich sofort an, was ich vor hatte und fand in ihnen meine ersten Freunde. Noch immer wohnte ich auf dem Caravan Park in Wanneroo und erzählte Bob, daß ich ein Auto bekommen kann, das genau das ist, was ich suche. Aber daß ich noch daran arbeiten muß, bis es nach meinen Wünschen fertig umgebaut ist . Er überlegte kurz, griff zum Telefon und rief einen Freund namens Tony an. Der sagte, ich solle morgen früh mal vorbeischauen. Am nächsten Morgen fuhr ich zu Tony. Ihm gehörte die " Winery " (Weingut) in Herne Hill. Ich fuhr mit meinem Mietwagen auf den Hof und sah das Durcheinander von Tony's Hof und dachte wohl: Wo bin ich hier nur hingeraten. Tony war ungefähr genauso alt wie ich und ein typischer Aussie. locker, hilfsbereit, mit einem für Australier nicht untypischen Bierbauch und ansonsten kräftig gebaut. Wir verstanden uns sofort und er bot mir gleich an, mein Auto hier auf die Reihe zu bringen. Ich durfte mein Zelt hinter seinem " Shed " (Maschinenhalle) aufstellen und die Toilette in seinem Haus benutzen. Es entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft mit Tony und Ruth, seiner Lebensgefährtin. Ihr Sohn Joshua war gerade erst 5 Jahre alt und balgte sich im Hof mit Rosco, dem gefährlich kläffenden Gauzer, während ich an meinem Landcruiser schraubte. Bald hatte ich mit Tonys Hilfe das ganze Auto auf Vordermann gebracht und für meine Tour durch Australien eingerichtet. Ich baute ein Bett, einen Schrank und eine gute Stereoanlage ein, befestigte Vorhänge an den Fenstern und verlegte im ganzen Auto einen komfortablen Teppichboden. Tony schweißte mir einen Safe, groß genug für meine teure Photoausrüstung, meine Wertsachen, den Ausweis mit dem geliebten " Permanent Resident Visa " und natürlich noch ausreichend Platz für die zu erwartenden Goldfunde, ins Auto ein. Eine Testfahrt mußte folgen und er beschrieb mir den Weg nach Wedge Island. Als ich meine ganze Ausrüstung zusammen hatte, kaufte ich mir noch eine gebrauchte Schreibmaschine in einem Second Hand Shop, denn ich mußte ja noch meine Analyse über den neun wöchigen Kurzzeit Beratungseinsatz auf den Philippinen abtippen. Das hatte ich mir für Wedge Island vorgenommen. Wedge Island Die Insel liegt ungefähr 120 km nördlich von Perth, und um dorthin zu gelangen, mußten 22 Kilometer anspruchsvolle Sandfahrt auf einem kaum befahrenen " track " (unbefestigter Weg), zurückgelegt werden. In Lancelin bog ich auf den track nach Wedge Island ab.
Es war für mich als unerfahrener - 4-Weehl driver - schon ein erstes kleines Abenteuer, völlig auf mich allein gestellt durch australischen Sandbush zu fahren. Der Weg war in ziemlich schlechtem Zustand und oft hatte ich Probleme, ihn überhaupt zu erkennen. Würde ich hier liegen bleiben, müßte ich den ganzen Weg zurücklaufen, um Hilfe zu holen. Dort fand ich dann eine von Squattern errichtete, halb verlassene Siedlung aus zusammengebasteltem Wellblech vor. Squatter wurden die Leute genannt, die vom Staat nutzbares Land forderten und dann bebauen durften. Vor etwa 100 Jahren war das durchaus noch üblich, vom Staat Land zu fordern, heute ist es verboten. Die Siedlung wurde illegal errichtet und wird vom Staat im Augenblick noch geduldet. Hier und da stand ein alter Geländewagen vor einer Hütte, aber es war kein Mensch weit und breit zu sehen. |
9. Cape Tribulation National Park | | | | | | | | | | | | | | | | | Am Cape Tribiulation in Nord Queensland, lernte ich Rich und Christie, ein Australisches Pärchen aus Melbourne kennen. An einem steilen Stück des - dirt tracks -, der sich durch den Park schlängelte, sah ich Rich mit seiner Kamera nach dem richtigen Standort für eine Panorama Aufnahme suchen. Ich hatte an der gleichen Stelle auch vor, ein Bild zu machen. So hielt ich an und wir kamen ins Gespräch. Sie waren mit ihren Mountainbikes unterwegs. Der Weg war steil und ein wenig rutschig, also bot ich an, die Bikes auf das Dach zu legen und ein Stück mit mir zu fahren. Es war eine wunderschöne Fahrt durch den dichten Regenwald.
Die Beiden fragten mich vorher, ob sie sich ein Stück zu den Rädern aufs Dach setzen könnten, um von hier oben die wundervolle Natur besser genießen zu können. Das war okay und sie machten es sich auf den stabil gebauten Dachgepäckträger so bequem wie möglich. Am liebsten hätte ich mich dazu gesetzt.
Wir kamen einige Stunden später an den Bloomfield River. Ihn galt es nun zu durchqueren. Wir hatten Glück, denn das Wasser war gerade am zurückgehen. Wir warteten etwa eine halbe Stunde und beim Wasserstand von 1,2 m, der in der Mitte durch ein Schild angezeigt wurde, fuhren wir los. Man konnte mit zusehen wie sich der Wasserstand veränderte. Ich fragte Rich, was das zu bedeuten habe und er erklärte mir, daß der Bloomfield River an dieser Stelle nur noch wenige 100 Meter vom Meer entfernt sei und sich der Wasserstand im Fluss in Abhängigkeit von Ebbe und Flut im Meer verändere. Das war richtig aufregend und ich freute mich, daß ich nette Gesellschaft hatte um den Spaß zu teilen. Auf der anderen Seite angekommen hatten wir nach einigen Metern einen Plattfuß und mußten das Rad wechseln. Etwa 2-3 Kilometer weiter war der nächste Reifen platt. Ich wußte nun, warum mir Tony empfohlen hatte mindestens zwei Reserveräder mitzunehmen. Ich hatte drei dabei. Es kam ein Caravan Park mit einem 100 Jahre alten Pub und das war die Gelegenheit nach alter Aussie - Manier einzukehren um die schwülen 35 ° C mit ein paar eisgekühlten Fosters runterzu-spülen. Hier hatten wir ein paar schöne Tage auf dem Caravan Park und fuhren weiter nach Cooktown. In einer Autowerkstatt ließ ich die beiden Reifen wieder flicken und dann trennten sich hier unsere Wege, da Rich und Christie mit ihren Rädern noch den nahe gelegenen Endeavor River National Park erforschen wollten. Ich wurde zu Weihnachten und Neu- Jahr nach Melbourne zum Feiern eingeladen und nahm mir vor, sie zu besuchen. Cooktown ist nach -Captain James Cook- benannt, der hier bei seiner Entdeckung Australiens im Jahre 1770 zum ersten mal Australischen Boden betrat. Ein wenig wehmütig, meine beiden neuen Freunde wieder zu verlassen, bereiste ich noch ein wenig den Norden und entschloß mich, einen - Platypus -, das Australische Schnabeltier wild lebend zu suchen und zu photografieren.
Der Platypus ist bestimmt das eigenartigste Tier auf unserer Welt. Es hat ein braunes glattes Fell, die Größe und den Schwanz eines Bibers und lebt meistens im Wasser. Seine vier Pfoten sind mit Krallen und dazwischen mit Schwimmhäuten versehen. Sein Maul hat die Form eines Entenschnabels, ist jedoch mit Sensoren ausgerüstet und sehr empfindlich, so daß es unter Wasser im Kies wühlen und gleichzeitig Würmer und anderes Kleingetier, mit dem Schnabel aufspüren kann. An einer hinteren Pfote hat es einen Giftstachel, der auch für uns Menschen gefährlich sein kann. Das besondere und außergewöhnlichste an diesem Tier jedoch ist , daß es ein - Eier legendes Beutel Säugetier - ist! In seiner Höhle, deren Eingang normalerweise unter Wasser ist, legt das Weibchen Eier und brütet sie aus. Die ausgeschlüpften Embryos werden nun von der Mutter vorsichtig in ihren Beutel befördert und saugen sich an ihren Zitzen fest. Hier im Beutel bleiben sie einige Monate, bis sie mit der Mutter aus der Höhle schwimmen können. Um welche zu finden, mußte ich weiter südlich suchen, das hatte ich vorher in einem Buch gelesen. Am späten Nachmittag kam ich an Innisfail vorbei und konnte auf der Karte einen Nature Reserve Park an der Küste entdecken. Das sah interessant aus und ich hoffte auf einen schönen Platz am Meer. Ich fuhr durch Innisfail und folgte der Straße wieder nach Norden. Die geteerte Straße endete und ein gut zu befahrender dirt track führte mich durch den tropischen Wald entlang der Küste und nach einigen Kilometern, bog ich nach rechts, einen anderen Weg, der zum Strand führte, ab. Hier sah ich einen Mann unter Palmen, an einem Boot arbeiten. Um heraus zu finden, ob es hier erlaubt ist zu campen, ging ich hin und begrüßte ihn.
Gooday mate, how is going? No worrys mate, every thing 's just fine! Er stellte sich als Jim vor und eine Minute später kam seine Lebensgefährtin Sarah aus dem Caravan und gesellte sich zu uns. Ihr Caravan stand unter einer Gruppe von Kokospalmen, keine 100 Meter vom Meer entfernt Seit einiger Zeit lebten sie schon in Nord Queensland vom Fischfang und wohnten in ihrem Caravan, der ein großes Vorzelt mit Couch und Wohnzimmer Garnitur davor hatte. Vor dem Caravan stand das große Motorboot, das Jim zum hinausfahren ans - Great Barriere Reef - benutzte. Jim hatte eine Lizenz zum - Reef - Fischen mit Leine und Haken. Einmal in der Woche fuhr er frühmorgens los, blieb eine Nacht lang am - Reef - und fischte. Nach ein paar Kaffee und einem gutem Gespräch lud er mich ein, ihn am nächsten Morgen zu begleiten. Ich nahm natürlich an. Abends bereiteten wir das Boot vor, überprüften die - handlines - (Handangeln) und hängten den Anhänger mit Boot ans Auto. Um fünf Uhr ging es los.
Müde kroch ich aus meinem Auto und ging rüber zu Jim und Sarah. Es war noch stockdunkel. Ich fand sie längst vorbereitet, mit einer Tasse heißen Kaffee im Vorzelt auf mich wartend, vor. Anschließend fuhren Jim und ich den Anhänger mit Boot ein paar Kilometer weiter südlich in eine kleine Bucht und ließen das Boot zu Wasser. Mit Vollgas stemmte sich das Boot gegen die hereinkommende Flut. Nach einigen Stunden waren wir über dem Korallenriff. Wir befestigten die blutigen Köderfische am Haken der - handline - und warfen sie aus. Jim hatte mir erklärt, wenn es zweimal zupft, soll ich kräftig hoch reißen. Zack! Und Jim hat schon den ersten Biß. Eine - Coral Trout -. Die bei Fisch Gourmets beliebte Coral Trout bringt auf dem Markt am Wochenende einen Spitzenpreis und auch bei mir ließ der erste Biß nicht lange auf sich warten. Genau wie Jim sagte, zupfte es erst zweimal bevor die Coral Trout richtig zupackte. Bis zum Abend wechselten wir einige Male die Stelle und im großen Gaskühlschrank, der mit vielen Eiskugeln gefüllt war, damit der Fisch nicht austrocknete, hatten wir inzwischen über 20 Stück. Die meisten der Coral Trout wogen zwischen 1 und 2 Kilogramm das Stück. Eine gute Ausbeute, bestätigte mir Jim. Auf einmal, es wurde gerade dunkel, als es mir beinahe die - handline - aus der Hand riß. Jim schrie energisch: Get him Chris, it´s a beauty ! Ich griff richtig zu und hatte die Leine wieder fest in der Hand. Nach einem 5 Minuten Gefecht zog ich einen etwa 1,5 m Riff - Hai an Bord. Jim war zufrieden, denn auch Haifisch Flossen bringen gute Dollars. Es war mal wieder an der Zeit weiter zu ziehen und ich verabschiedete mich herzlich von meinen Freunden, Jim und Sarah. Sarah gab mir noch die Telefonnummer ihrer Eltern, die weiter südlich in NSW wohnten und empfahl mir dort mal halt zu machen, um Hallo zu sagen. Dem Platypus auf der Spur reiste ich nach etwa einer Woche an der Beach weiter zum Eungella National Park. Zuerst machte ich auf einem Caravan Park halt und begutachtete die Lage. Kreischende Schulkinder und mit schwerem Kamera Geschütz ausgerüstete Massentouristen aus der ganzen Welt drängten sich auf dem Steg über einem seicht dahin fließenden Fluß, der sich einige Meter weiter unten zu einem stehenden Gewässer faßte.
Dies war nicht der Ort, an welchem ich den wild lebenden Platypus aufspüren wollte, zumal ich bezweifelte, daß die Platypus Familien die hier im National Park lebten, die einzigen Exemplare waren, die hier oben in dem prächtigen Regenwald von Queensland zu finden sind. Ich fuhr sofort weiter und fand auch schon wenig später einen dirt track, der mich tief in den dichten Wald führte. Inzwischen war es später Nachmittag und ich schlug mein Camp gleich neben dem Weg auf. Es war wunderschön hier.
Die riesigen Bäume verdunkelten den Wald und die untergehende Sonne strahlte durch das satte Grün des Waldes. Es entstand ein gedämpftes gelbliches Licht in, dem die vom Tau behängten Spinnweben glitzerten wie goldene Teppiche. Ein alter Landcruiser fuhr vorbei, hielt an, ein Australier Ende fünfzig stieg aus und fragte was ich hier mache. Er stellte sich als Terry vor und wie fast immer in abgelegenen Gegenden von Australien, kamen wir schnell ins Gespräch. Ich befand mich auf seinem Land, gab er mir freundlich zu verstehen. Genauso freundlich wie er, stellte ich mich vor und erzählte ihm von meinem Vorhaben einen wilden Platypus zu photographieren und daß ich den vollen Camping Platz flüchtend verlassen hatte. Er lachte, nickte mit dem Kopf und sagte:
" No worries, mate. I know where you can find some. Just follow me ". Ich war begeistert von seinem Angebot und folgte seinem Wagen auf dem von Spurrillen durchzogenen Waldweg. Nach einer Kurve hielt er an und zeigte auf eine Farm, die auf der anderen Seite des Tales lag. Wie sich später herausstellte, gehörten zu seiner Farm 300 - acres - saftiges Weideland mit etwa 1/3 tropischem Regenwald. 1 acre sind 4000 Quadratmeter. Das Land war zum Großteil noch mit der ursprünglichen Vegetation bewachsen und beherbergte 200 Milchkühe und ein halbes Dutzend Pferde. Es gab einige als Tränke angelegte Seen, welche aus kleineren Bächen mit frischem Wasser versorgt wurden. Terry und sein Sohn Barry waren Milchfarmer und hatten jeden Tag an die 180 Kühe zu melken. Terry deutete auf einen großen Tümpel im Tal und erklärte mir, daß jeden morgen um ca. 5 Uhr, bevor die Kühe zum Trinken kommen, ein Platypus Pärchen aus ihrem Bau an der Einmündung des Baches schwimmen, um im See zu baden. Er zeigte mit dem Finger auf eine Anhöhe, etwa 1-2 Kilometer entfernt. Von hier hätte ich einen wunderbaren Überblick über die nähere Umgebung. " It's a magnificent camp spot, you'll like it. "
Ich parkte mein Auto auf der Anhöhe und genoß die tolle Abendstimmung. Es war ein großartiger Platz zum campen. Da der Platz höher war als die hohen Bäume des Regenwaldes, konnte man Richtung Osten sogar die Küste und das ca. 50 Kilometer entfernte Meer sehen. Phantastisch! Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen. Nach einer Tasse Kaffee schlich ich ausgerüstet mit meiner Kamera und Stativ runter zur Tränke und machte mich bereit. Beim Anbruch des Tageslichtes, es mußte so gegen 4 Uhr 30 gewesen sein, kamen die Beiden, wie von Terry vorausgesagt, tatsächlich vorsichtig aus ihrem Bau geschwommen. Nach wenigen Minuten hatten sie sich überzeugt, daß hier draußen nichts Gefährliches auf sie wartete und begannen ausgelassen im Wasser herum zu tollen. Ich machte ein paar sehr schöne Aufnahmen und wurde erst von muhenden Kühen auf ihrem Weg zum See gestört. Im Nu drängten sich die durstigen Rinder um den See und die Schnabeltiere tauchten ruhig in ihre Höhle ab. Ich verbrachte die nächsten Tage auf der Farm und genoß das Familienleben mit den Doolan´s. Ich konnte mich auf der Farm bewegen wie ich wollte und sah mir alles in Ruhe an. Soll ich mich hier niederlassen?, fragte ich mich des öfteren.
Nein, schau dir erst den Rest von Australien an, überzeugte ich mich. Noch immer schlief ich in meinem Auto auf der Anhöhe, wo ich die ganze Gegend gut übersehen konnte. Ich machte mich im Gehege und in den Stallungen nützlich, " wartete" die Kälteanlagen zur Milchkühlung und fühlte mich sehr geborgen, da ich schon nach wenigen Tagen das Gefühl hatte, ich gehöre zur Familie. Ich nahm meine drei Malzeiten am Tag bei den Doolan's ein und stellte glaube ich zum ersten Mal fest, daß ich meine Familie in Deutschland vermisse. |
16. Bei Matt im Camp | | | | | | | | | | | | | | | | | Matt war froh, daß er ein wenig Gesellschaft hatte und, wie ich es bisher immer in Australien erlebt hatte, überaus gastfreundlich. Zur Begrüßung holte ich erst mal ein paar kalte Dosen - Swan Gold - Bier aus meinem Kühlschrank und wir rauchten eine Zigarette. Dann erzählte mir Matt, daß er hier vor etwa einem Monat angefangen hatte nach Gold zu suchen. Von seinem Schwager hatte er den Claim gekauft, denn der wollte ihn nicht bearbeiten.
Als Mavis, eine Aboriginie Frau hier ein Patch fand und es claimte, war die Rede von einigen Kilogramm Goldnuggets die hier gefunden wurden. Keiner wußte jedoch genau was daran wahr war. Wie so oft bei der Goldsuche, mußte man sich auf sein Glück und Gespür verlassen. Davon hatte Matt genug, denn seit vor ungefähr 20 Jahren die tragbaren Metall Suchgeräte auf dem Markt kamen, ist Matt`s Beruf - Prospector - (Goldsucher). Inzwischen ist er 39 Jahre alt, er hat Frau und zwei Kinder und schon viele hundert Patche mit dem Metalldetektor abgesucht. Sein größter Einzelfund war ein Quarzspeciman mit 4kg Goldgehalt! Matt bearbeitete vor etwa 15 Jahren mit Campbell, seinem Freund und damaligen Partner, einen Claim in Sandstone. Hier fanden sie genug Gold um wilde Partys zu veranstalten, Busse in Perth zu chartern und alle Freunde 600 km weit in den Busch zu holen. Wie gewonnen so zerronnen !
Von den vielen Unzen Gold blieb leider bis heute nichts mehr übrig. Und so mußte Matt erneut in den Busch um sein Glück zu versuchen. Diesmal jedoch mit mehr Druck, da er eine Familie zu ernähren hat, sich das Kapital für Ausrüstung und Claim mit zwei Geldgebern teilt und hohe Zinsen an die Bank zu zahlen waren. Seine finanziellen Partner waren in Perth, er dagegen alleine im Busch. Matt war Goldsucher von ganzem Herzen, aber auch ihm machte die Einsamkeit im Busch zu schaffen. Dies war wohl auch der wahre Grund, warum er mich eingeladen hatte. Alle 2-3 Wochen besuchte er seine Familie und war dann auch froh, wenn jemand auf sein Camp mit all den Maschinen achtgab.
Wir stiegen in sein Auto und er zeigte mir den Claim. Der Claim war ungefähr zwei auf einen Kilometer groß. Matt hatte inzwischen mit dem alten Bulldozer einige - Gridlines - (Wege zur Markierung) geschoben und man konnte sich mit dem Auto gut bewegen. Es lag viel Quarz Gestein an der Oberfläche und er nahm an, daß es das Muttergestein ist, war sich aber nicht sicher. Er hatte einen großen - Dryblower - (Trocken Gold Bläser), in den mit einem Bagger, die vom Bulldozer weggeschobene Erde einfüllt wurde. Die eingefüllte, lockere Erde wird durch Rütteln einer Stahlplatte im Trichter zerkleinert und dann über einige Riffel-bretter, mit Leinen bezogen, geführt. Von unten wird Luft durch schmale Spalten, die unmittelbar vor den Riffeln sitzen nach oben geblasen, um somit die Erde über die Riffel zu fördern. Das schwere Gold bleibt hinter den Riffeln liegen und die zurückbleibende Erde wird über ein Förderband weg transportiert und sammelt sich hinter dem Dryblower zu einem kleinen Hügel.
Am Abend werden die Riffelbretter herausgenommen und der darin verbliebene Dreck ausgewaschen. Aufgefangen wird mit diesem System Gold in der Größe eines Staubkorns bis hin zu einigen Gramm Gewicht. Nachdem der Bulldozer bis zu 10 Zentimeter Erde abgetragen hat, wird die geschobene Fläche mit dem Metalldetektor sorgfältig abgegangen um größere Goldnuggets schon vor dem Dryblower aufzuspüren.
Matt und ich fuhren zurück ins Camp und er zeigte mir, wo wir die nächste Zeit wohnen würden. Alles geschah unter freiem Himmel. Matt wohnte in einem alten ausgeschlachteten Bus der keine Fenster mehr hatte. Hier stand ein Feldbett, ein kleiner Gaskühlschrank, ein Tisch mit einer Goldwaage darauf, ein paar alte Klappstühle und ein großer defekter Kühlschrank, der als Stauraum für Essen und andere Sachen, die zum Schutz vor den gefräßigen Mäusen in Sicherheit gebracht werden mußten, diente.
Vor dem Bus stand ein großer Wasserbehälter, der mit einer Dieselpumpe aus einem eigens dafür gebohrten Wasserloch gefüllt wurde. Unmittelbar daneben lag eine halbierte Öltonne als Feuerstelle, darauf ein Rost mit einer Stahl Kaffeekanne und daneben stand eine alte große Kabeltrommel, die als Tisch diente. Meinen - Cruiser - parkte ich etwa 20 Meter vom Bus entfernt unter ein paar Eukalyptus Bäumen. Sie gaben tagsüber, wenigstens etwas Schatten. Ich holte meinen Camping Klappstuhl und stellte ihn neben den anderen. Am Abend unterhielten wir uns vor allem über die Goldsuche und über das Leben im Busch. Wir köpften die Flasche -Jacobs Creek, Red Wine - die ich für Matt mitgebracht hatte und redeten noch den ganzen Abend. " Chris, I wake you up early tomorow morning. You better go to bed ", sagte Matt und ging zu Bett. Also kletterte auch ich in mein Bett und schlief schon recht bald. Es war so gegen 4 Uhr dreißig, als ich die ersten Geräusche hörte. Ich schaute aus dem Fenster meines Autos und traute meinen Augen nicht. Es war noch stockdunkel und Matt hatte schon ein großes Feuer in der Tonne brennen. Naja, dachte ich, rieb mir den Schlaf aus den Augen und stand auf. " Morning Matt " rief ich und pinkelte gegen einen Baum neben meinem Auto. Es war noch recht frisch und ich zog mir noch einen Pullover über. Der Kaffee war schon fertig und ich setzte mich gleich ans Feuer. Wir führten keine großen Gespräche, tranken unseren Kaffee, aßen ein paar Brote und genossen den frühen Morgen. Matt war offensichtlich Frühaufsteher und obgleich ich erst dachte, " Der hat ja einen Knall " stellte ich später fest, warum das so war. Alles spielt sich unter freiem Himmel ab. Nach getaner Arbeit, saßen wir oft noch Stunden vor der Tonne mit Feuer und redeten über Gold, die Suche danach, unsere erlebten Abenteuer, einfach über alles. Es war eine tolle Zeit ! |

Matt mit weit mehr als einem Kilo Nuggets (Speciman)
Campbell digging the big reef 523 Gramm Goldnugget
593 Gramm Goldnugget 20. George und das Hill Patch | | | | | | | | | | | | | | | | | Inzwischen waren ungefähr 4 Wochen seit meiner Ankunft in den Yalgoo Goldfields vergangen, in denen ich mit meinem -Gold Bug - Metalldetektor den Busch nach neuen Patchen durchstreift hatte. Ich war auf dem besten Weg ein echter - bushy - zu werden. Ich kannte mich in der näheren Umgebung recht gut aus und auch im Busch war es kein Problem mehr, konzentriert mit dem Metalldetektor unterwegs zu sein, ohne sich zu verlaufen. Meine Orientierung wurde immer besser. Ich untersuchte alte stillgelegte Minen und fand hier und da immer mal wieder ein Nugget. Im Durchschnitt schaffte ich es ca. 1 Gold - Unze (31,1Gramm) Nuggets in der Woche aufzuspüren. Am Abend schaute ich mir immer noch mal an, was Matt den Tag über erreicht hatte und ging auch hier noch meist mit meinem Gold bug über die von Matt freigeschobenen Patche. Matt benutzte einen Minelab 17000 Detektor. Dieser ging viel tiefer und brauchte alle 2-3 Tage, 6 neue 1,5 Volt Batterien. Mein Gold bug hatte zwei 9 Volt Batterien mit denen ich bis zu drei Wochen jeden Tag gehen konnte. Auch war er sehr viel sensibler als der Minelab und man konnte bei konzentrierter Arbeit bis zu o,1 Gramm Nuggets finden. Matt war es eigentlich egal, daß ich abends noch mal über den von ihm detekteten Grund ging. Er sagte: " Get the fly shit "und er bekam sowieso die Hälfte davon. Trotzdem war es immer noch ein gutes Gefühl, wenn man am Abend, nach einem erfolglosen Tag im Busch noch ein paar kleine Nuggets auflesen konnte. Manchmal arbeitete Matt auch unkonzentriert und übersah Nugetts von bis zu zwei Gramm.
In der Nähe war die Siedlung der Minenarbeiter der Golden Grove Nickelmine. Hier gab es ein öffentliches Telefon, von dem aus Matt alle 2-3 Tage seine Frau Sue anrief. An einem Wasserhahn konnten wir Trinkwasser fassen, denn das Wasser aus unserem Bohrloch war ziemlich salzhaltig und schmeckte nicht besonders gut. Für die Minenarbeiter gab es einen Pub, in dem man trinken und essen konnte, oft wurde ein Videofilm eingelegt und wir konnten auch noch ein wenig Fernsehen. Die Golden Grove hatte ein richtiges kleines Dorf für ihre Arbeiter aufgebaut. Hier gab es sogar einen Swimming Pool und Mini Golfplatz, eine Arztpraxis, einen Supermarkt und eine Kantine, in der es drei warme Malzeiten am Tag gab. Eines Abend stand etwas ganz besonderes auf dem Programm. The Titt-Show Die G.G. Geschäftsleitung hatte aus Perth einige Stipperinnen einfliegen lassen, um den Männern, die ohne Frau im Camp der - Grove - wohnten, als Dankeschön für ihre gute Arbeit einmal die Augen zu massieren. Jetzt ging die -Titt show - los. Von einem Pavillon, der normalerweise als Büro genutzt wurde, nahm man die als Bausatz angeschraubte Seitenwand ab und hatte somit eine wunderbare Bühne für die gutaussehenden Mädels. Matt und ich standen in der ersten Reihe. Daß eine nackte Frau vor mir tanzte, war inzwischen auch schon sehr lange her und mitten im Busch war das natürlich die Attraktion, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen durfte. Die Menge der Minenarbeiter war bestimmt auf 80 - 100 ausge-hungerte Männer angewachsen. Sie johlten, klatschten und pfiffen, bis die Mädels endlich hinter einem Vorhang hervorkamen. Die Menge tobte! Wir mit. Die Mädchen tanzten zu guter Musik und die ersten beiden zogen sich gegenseitig aus. Das war was. Die vollbusigen Mädels wackelten mit ihren - boobs - umher, als wollten sie jemanden erschlagen. Von denen hätte sich ganz sicher jeder von uns gerne erschlagen lassen. Einige der Männer, die schon seit Monaten auf Handarbeit umgestellt hatten, rasteten total aus und stürmten die Bühne. Die Mädels verteilten Ohrfeigen und schubsten die verrückt gewordenen Männer von der Bühne wieder runter. Jetzt sprangen zwei der noch angezogenen Mädchen von der Bühne und holten sich je einen Mann. Da Matt ein großer, gut gebauter Mann war und dazu noch sehr gut aussah, kam er in den Genuß der Auserwählten. Die Stripperin streichelte ihm durch den Schritt und zog ihn am Hosengürtel auf die Bühne. Hier fing sie an, ihn nach und nach seiner Kleidungsstücke zu entledigen. Matt kannte wohl das Spiel und spielte mit. Auch er zog ihr ein Kleidungsstück nach dem anderen aus. Bis sie splitternackt auf der Bühne stand und sich an Matt schmiegte und seine muskulöse Brust massierte. Matt hatte seine Hose noch an und wollte sie auch anbehalten. Die Jungs schrien vor Erregung. Hier war die Hölle los !!!
Ich schätze , das war einer meiner besten Abende, die ich bisher in Australien erleben durfte. Eine Wahnsinns Show, und tolle Brüste! Am nächsten Abend waren wir wieder im Pub. Wir saßen an der Bar und unterhielten uns mit einigen Arbeitern. George stellte sich uns beiden vor und erzählte, daß er der - caretaker - der Karakatta Goldmine sei. Ich sperrte sofort meine Ohren auf und unterhielt mich lange mit ihm. George erzählte, daß er alleine im Camp sei und nach und nach Vorbereitungen zur Eröffnung der Mine machte. Es waren Häuser, ein Generator und verschiedene Maschinen aufzubauen. Immer wenn eine Lieferung eintraf, kamen gleichzeitig noch ein Trupp Helfer mit, die wenn alles fertig aufgebaut war, wieder verschwanden. Die Mine sollte in etwa 1-2 Monaten starten. Wie so oft im Gold Geschäft waren jedoch erst noch finanzielle Unklarheiten zu klären. George wartete inzwischen seit mehr als zwei Monaten auf sein Gehalt und war verständlicher-weise ziemlich sauer. Auch er hatte Frau und drei Kinder Zuhause in Perth. George war etwa so alt wie ich und da er alleine in der Mine war und hauptsächlich zum Aufpassen der schon vorhandenen Maschinen und Geräte zuständig war, hatte er oft Langeweile. Ich bot ihm an mit mir ein wenig zu - prospecten -. Er freute sich und wir verabredeten uns für den nächsten Tag. George hatte im Pub der Golden Grove schon öfter etwas von Goldfunden in der Gegend gehört. Die G. G. Mine hatte etwa 60 Quadratkilometer rund um die Siedlung geclaimt und untersuchte mit einem genau berechneten Rastersystem die exakte Geologie der Gegend. Ein Geologen Team der Mine war ständig unterwegs und machte Probebohrungen. Hierfür wurden Gridlines angelegt und man konnte sich auf dem Claim der Golden Grove gut mit dem Auto bewegen. Er erzählte mir, daß er vor etwa zwei Monaten von einem Schwedischen Geologen gehört hatte, der während seines Praktikums in der Mine über 33 Unzen (eine Gold Unze = 31,1 Gramm) rund um die Bohrungen gefunden hatte. Jetzt war ich natürlich neugierig geworden und am nächsten Tag war ich um sieben Uhr bei George im Camp. Wir setzten uns an einen Tisch in der geplanten Kantine und sahen uns - Tennement maps - (Claim Karten ) der Gegend an und George erzählte mir, wo er es am interessantesten findet. Die ganze Gegend war geclaimt und somit würden wir uns egal wo wir hingehen, auf dem Claim eines Anderen befinden. Im Falle eines Goldfundes, würden wir - poaching - (Wilderei) betreiben, meinte George, sagt aber gleichzeitig, daß es ihm egal wäre, da alle Claims großen Gesellschaften gehörten, die nicht sonderlich besorgt sind, wenn einer mit dem Detektor auf ihrem Claim herum läuft. Er zeigte mir die Karakatta Mine und wir begannen dort zu detekten. George hatte einen alten Garret Detektor und wußte ihn auch nicht Hundertprozentig zu bedienen. Wir schauten uns das Ding genauer an und fanden heraus, wie er wohl am Besten eingestellt werden mußte. Ich war inzwischen ein richtiger Fachmann in der Bedienung von Metalldetektoren geworden. Wir detekteten den ganzen Tag und verabredeten uns für den Abend in Matts Camp, da hier doch inzwischen mein Zuhause war und mich in Matt's Gesellschaft auch sehr wohl fühlte. Am Abend kam George in unser Camp und wir saßen zu dritt stundenlang am Feuer und unterhielten uns übers Gold. Matt sagte, er wolle für mehrere Tage nach Perth, um Frau und Kinder zu sehen. Ich sollte inzwischen sein - caretaker - sein und im Camp nach dem Rechten schauen. Ich sagte: No worrys mate. Everything is under control. Er brach am nächsten Morgen um 4 Uhr dreißig auf und ich bemerkte, daß ihm ein großer Stein vom Herzen viel, nach fast zwei Monaten im Busch endlich wieder nach Hause zu können. Er wußte, daß er sich auf mich verlassen konnte und jetzt, wo ich auch noch Gesellschaft von George hatte, keine Probleme hatte alles in Ordnung zu halten. George kam um sechs Uhr ins Camp und ich zeigte ihm Matt`s Claim. Wir setzten uns ans Feuer, tranken noch einen Kaffe und planten, wo wir an diesem Tag detekten gehen wollten. George sagte, er wüßte eine Stelle an der angeblich schon Nuggets gefunden worden sind. Lets go mate! Wir stiegen in meinen Landcruiser und fuhren auf den von der Golden Grove (GG) geschobenen Gridlines zu einem Hügel auf dem Claim der GG. Unterwegs sahen wir einige Geologen, die gerade eine neue Bohrung machten. George kannte einige von Ihnen und wir grüßten freundlich beim Vorbeifahren. Auf dem Hügel angekommen, stellte ich mein Auto hinter ein paar Bäume, so daß man es vom - main-track - nicht sehen konnte. George zeigte mir die Stelle von der er gehört hatte. Es waren eigentlich zwei Hügel, die durch einen Sattel miteinander verbunden waren. Über die beiden Hügel verliefen mehrere Gridlines und ich erkannte wenigstens 6 Probebohrungen im Umkreis von 100 m. Die Mine mußte sich sehr für die beiden Hügel interessiert haben. Das Gestein der beiden Hügel war eine Mischung von gelblichem Quartz mit Sandstein, in Englisch auch Chist genannt. George und ich schalteten unsere Detektoren ein und fingen an. Zuerst detekteten wir die Gridline auf der Außenseite der Hügel und es dauerte keine 10 Minuten bis ich das erste Nugget fand. Es war etwa 1,5 Gramm schwer, total rauh und scharfkantig. Ich zeigte es George und wir schüttelten uns lobend die Hände - Good on you mate - sagte er. Ich detektete weiter und ging langsam um den Hügel herum, da ich mir den Sattel genauer ansehen wollte. George detektete weiter die Gridline, an der ich das Nugget gefunden hatte. Wopp - Wopp, das nächste Nugget am Rande des Sattels. Yeah, schrie ich und wußte, wir hatten ein - virgin patch - (neues Gold Patch) entdeckt. Ich setzte den Detektor wieder auf den Grund, und keine 20 cm weiter hatte ich das nächste Signal. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Ein Nugget nach dem anderen holten wir aus der Erde. - This was real fun now ! - Ich war völlig aus dem Häuschen und bei jedem neuen Signal raste mein Herz von neuem. Wir hatten ein Elluviales Patch gefunden und befanden uns in unmittelbarer Nähe der Ader. Alle Nuggets waren nur wenig abgerundet, sie waren zum Teil noch ziemlich scharfkantig und manche noch mit dem Muttergestein verbunden. Wir hatten keine Zeit und Lust jetzt an ein Mittagessen zu denken. Gegen drei Uhr merkten wir jedoch beide, daß unsere Kondition und vor allem auch die Konzentration nachließ. Wir beschlossen morgen früh weiter zu machen und fuhren zurück zu Matt`s Camp. Wir beide waren total aufgeregt, denn auch für George war es das erste Patch, welches er gefunden hatte. Es war klar, daß wir von nun an Partner bei diesem Patch sein würden. Wir vereinbarten, daß wir alles teilen und niemanden davon erzählen würden. Wir mußten vorsichtig sein, denn das war der Claim der Golden Grove Mine und was wir machten war eigentlich Diebstahl und konnte schwer bestraft werden. Wird schon gut gehen, dachten wir beide. Das besagte Goldfieber hatte uns beide erfaßt und deshalb hätten wir sowieso nichts anderes tun können.
Wir hatten an diesem Tag über 200 Nuggets gefunden. Das größte fand George mit 76 Gramm Goldgewicht. Es war ein Speciman mit der Form eines Seelöwen. Mein Größtes wog 30,5 Gramm und war schon leicht abgerundet, pures Gold und ohne Muttergestein. Wenig später ließ ich mir eine Öse anlöten und seit dem trage ich es als Talisman an einem Lederband um den Hals. Auch an diesem Abend fiel ich wie tot in mein Bett. Der nächste Morgen war sehr angenehm und kühl, denn in der Nacht hatte es für kurze Zeit geregnet und die Temperatur lag bei 20 ° C. George kam mit einem ziemlichen - hangover - so gegen 7 Uhr. Er war am Abend noch in dem Pub der Golden Grove abgestürzt. Wir fuhren gleich los, hatten alle Sachen dabei und begannen auch an diesem Tag erfolgreich mit einigen Nuggetfunden in den ersten 10 Minuten. Nach und nach stellten wir fest, in welcher Richtung die Konzentration von Feingold am größten war. Hier mußte die Ader liegen. Mit der mitgebrachten Gold Waschpfanne und den etwa 100 Litern Wasser, die wir dabei hatten, verfolgten wir das Gold bis zur Ader. Hier war sie also, mitten auf dem Weg und versuchten wir hier zu graben, würden wir von den vorbeifahrenden Geologen garantiert entdeckt werden. Das wollten wir natürlich nicht riskieren, da wir hier eigentlich nichts verloren hatten. Das Patch im Sattel zwischen den beiden Hügeln gab so langsam nichts mehr her und ich ging zurück zu der Stelle, an der ich gestern das erste Nugget gefunden hatte. Wir hatten inzwischen beide eine Kette am Gürtel hängen und chainten das Gelände systematisch. Ich machte jetzt wieder auf der anderen Seite des Hügels weiter und hatte schon recht bald ein neues Patch ausgemacht. Ich verfolgte die scharfkantigen Nuggets auf der Gridline bis zum höchsten Punkt. Von hieraus ging es auf der anderen Seite wieder bergab. Die Ader mußte also hier oben am Scheitelpunkt sein. Ich rief George und wir wuschen auch hier mit der - Gold pan - (Gold Waschpfanne). Auf dieser Seite war es ungefährlich, da man sie vom - main track - nicht einsehen konnte. Wir hatten auch in diesem Fall vollen Erfolg und konnten die Goldader ausmachen. Sie war auf den ersten Blick nicht so ergiebig wie die Ader auf der anderen Seite, doch unsere Theorie war, daß das - Reef - (Ader), sich durch den ganzen Hügel zog und wahrscheinlich ziemlich reich ist.
Die Größe und Anzahl der bisher gefundenen Nuggets, ließ diese Vermutung zu. Mit einem großen Pickel schlugen wir ein paar Gesteinsproben aus dem Boden, um sie mit ins Camp zu nehmen und zu untersuchen. Wir hatten genug für heute und fuhren zurück ins Camp. Im Camp zerkleinerten wir die Steine und konnten schon erste Gold Specks (Gold Körnchen) an den zertrümmerten Steinen erkennen. Die zerkleinerten Steine kamen nun in den - Dolly pott - (Ein Stahlbehälter zum Kleinmalen der Teststeine ) und wurden mit einem schweren dicken Stahlmeißel von Hand klein gemahlen. Wir schütteten nun das staubfeine Gestein in die Gold Waschpfanne und wuschen es aus. Mit einer Reihe solcher Proben kann man den Reichtum einer Ader ziemlich genau bestimmen. Das Gleiche machen auch die Geologen mit den Proben ihrer Bohrungen .
Unsere Probe war sehr reich und wir errechneten einen Goldgehalt von über 100 Unzen Feingold pro Tonne Gestein. Ab 30 Unzen Gold die abgebaute Tonne Gestein lohnt sich ein maschineller Abbau der Goldader. Eigentlich war es egal wie groß die Konzentration war, denn wir konnten sowieso nichts damit anfangen. Das Risiko beim Graben erwischt zu werden war doch relativ groß, da wir schon einige Tonnen Gestein hätten abbauen müssen. Wir entschieden, erst einmal darüber nachzudenken was zu tun ist und bis dahin zu detekten, bis nichts mehr zu finden ist. Für die nächsten Tage nahmen wir uns vor, den ganzen Hügel mit dem Rechen von größerem Gestein zu befreien, um auch noch an die Nuggets darunter zu gelangen. Das war bei 30°C im Schatten eine sehr schweißtreibende und körperlich anstrengende Arbeit. Aber all das machte uns nichts aus und wir schufteten wie echte australische Goldsucher auf der Suche nach ihrem Glück.
George mit einigen seiner Nuggets Wir hatten in 3 Tagen 913,5 Gramm gefunden. Die Hälfte davon, waren schöne Nuggets mit Sammlerwert. George überlies sie mir, da er seine Funde sowieso in der Mint (Staatliche Schmelzstelle) einschmelzen lassen wollte, um zwei Tage später einen Scheck dafür zu bekommen. Ein paar Tage nach unserem ersten Fund fuhr er nach Perth um sein Gold einzulösen und mal wieder seine Frau zu beglücken. Ich blieb alleine im Busch. Inzwischen ging ich jeden Abend zum Pub der Golden Grove Mine und war hier als - German Chris - recht bekannt. George hatte am Abend unseres Erfolges sein Maul nicht halten können und die meisten im Pub wußten, daß wir ein Patch gefunden hatten. Es war also nur noch eine Frage der Zeit bis sie entdeckten wo.
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Matt und Campbell mit 2,5 kg Goldspeciman 27. Der Unfall | | | | | | | | | | | | | | | | | Matt war noch am gleichen Tag, an dem ich im Prospectors Patch meinen Detektor abholte, früh morgens losgefahren und wußte noch nichts von meinem Fund. Ich könnte ihm ja dann später alles genau berichten, hatte ich mir vorgenommen. In Wubin aß ich zu Abend und fuhr dann gleich weiter. Ich machte auf Warriedar Station halt, um Dick einen Freund, zu besuchen. Er war Neuseeländer und ihm gehörte die " Sheep - Station ", auf der ich die meisten meiner Patche gefunden hatte. Seine Station ist etwa 80 km lang und 40km breit und er züchtet Schafe zur Wollproduktion. Alles in allem hat er an die 20000 Schafe, die mindestens einmal im Jahr, nach dem Winter, geschoren werden mußten. Bald war es wieder soweit und ich fragte ihn, ob ich ein wenig helfen kann. Außerdem hatte ich eine Photo Serie auf seiner Farm vor. " No worrys mate , I'll start in December ", sagte Dick.
Gegen 23 Uhr fuhr ich weiter. Matt's Camp war noch ca. 70 km entfernt und ich konnte locker bis 24 Uhr da sein.
Von nun an erinnere ich mich an nichts mehr und kann Geschehenes nur noch von Erzählungen Anderer berichten.
Etwa 20 km vor Matt's Camp, in einer Kurve, muß das linke Hinterrad meines VW - Busses abgebrochen sein und das Auto überschlug sich 5 mal. Da ich zum Glück nicht angeschnallt war, flog ich durch die Frontscheibe des Busses und lag samt all meinen Sachen mitten auf der Straße. Der gute alte VW Bus mit dem ich durch die unwegsamsten Gelände gefahren bin, hielt der ständigen artfremden Belastung nicht länger stand. Ein Freund, Macky, untersuchte später die Bruchstelle und stellte fest, daß die Achse des Buses vorher schon angebrochen war, da sich um die frische Bruchstelle schon ein Rostkranz gebildet hatte. Heute weiß ich, daß ein VW Bus nicht für solche Abenteuer gebaut ist. Am nächsten Morgen, kam der Versorgungstruck der G.G. gegen 5 Uhr vorbei. Über Funk verständigte er die Ambulanz der Golden Grove. Bis sie den Unfallort erreichten, fiel ihm auf, daß mein ganzes Gold auf der Straße verstreut lag. Er hob ein zusammen geschmolzenes 160 gr. Nugget auf und brachte es sofort, als mich die Ambulanz abtransportiert hatte, zu Matt ins Camp und berichtete ihm, was passiert war. Er sagte Matt, daß mein ganzes Zeug, inklusive meiner Nuggets, auf der Straße lag und er sie besser bergen solle, bevor es jemand anders tat. Auch wenn einige Australier Verbrecher in ihrem Stammbaum haben, so kann man sich normalerweise immer auf sie verlassen. Ich hatte Glück, denn einer der Sanitäter kannte mich und beschrieb dem Truckfahrer den Weg zu Matt's Camp. Auf dem Weg zur G.G. mußte ich von den Erst - Helfern der G.G. wiederbelebt werden. Die Royal Flying Doktors waren längst alarmiert und trafen wenige Minuten nach dem Ambulanz Wagen, auf dem Rollfeld der Grove ein. Auf dem Flug nach Perth mußte ich noch einmal wiederbelebt werden und in Perth angekommen, wurde ich auf die Intensiv Station des Royal Perth Hospital gebracht. Hier stellte man neben einigen Knochenbrüchen, an Hand und Schulter, einen doppelten Schädelbasis Bruch fest. Man bohrte ein Loch in die Schädeldecke, damit das Blut ablaufen konnte und stellte mich mit Medikamenten ruhig.
Es war der 7. November 1991. In 5 Tagen war mein 30. Geburtstag. Mein außergewöhnlichster, bis jetzt. Ich hatte von nun an 2 Geburtstage ! Als ich am 17 November aus dem Koma erwachte, begrüßte ich meine arme Mutter, die schon seit Tagen an meinem Bett wachte. Ich schlug die Augen auf und sagte : Hallo, Tante Uli. So heißt meine Tante. Sie ist die Schwester meiner Mutter, ich war also ziemlich nah dran. Matt war noch am gleichen Tag zur Unfallstelle gefahren und sammelte mein ganzes Zeug auf. Vom Truckfahrer der G.G. hatte er ja den großen 160 gr. Goldklumpen bekommen ( Goldwert ca. 2200 $ ! ) und nun machte er sich sofort daran die Straße zu detekten. Die meisten meiner Nuggets waren unversehrt in meinem Rucksack. Der Rest, den ich in den letzten Wochen aufgesammelt hatte, lag verstreut auf der Straße. Von 425 Gramm Nuggets, die in meiner Tabakdose waren und nun auf dem dirt track verstreut lagen, schaffte Matt 410 Gramm wieder zu bergen. Mit all meinen Sachen fuhr er im Anschluß direkt wieder nach Perth und berichtete Dave, was passiert war. Dave wußte, daß mein Vater der technische Leiter der größten Kältefirma in Wiesbaden war. Er rief beim internationalen - Operator - an, erkundigte sich nach der größten Kältefirma in Wiesbaden - Germany und bekam die Nummer von Linde Wiesbaden. Dave rief dort an und fragte nach Mr Kaulbach. Sie sagten ihm, er arbeite in Mainz und gaben ihm seine Durchwahlnummer. Er rief auch dort an und teilte meinem Vater mit, was passiert war, daß ich halb tot auf der Intensiv Station liege usw. Das sind echte Freunde ! Mein Vater fuhr noch am gleichen Tag mit meiner Mutter nach Bonn und sie besorgten ein Visa. Mit dem nächsten erreichbaren Flugzeug kam meine Mutter nach Perth. Von Matt's Schwiegereltern am Flugplatz, mitten in der Nacht abgeholt, fuhr sie erst mal mit Fritz und Inge, zu ihnen nach Hause und sie erzählten dann meiner Mutter, in Deutsch, was passiert war.
Am nächsten Tag besorgten sie meiner Mutter ein Zimmer in der Nähe des Krankenhauses. Meine Mutter lernte wie ich, diese tollen, hilfsbereiten und zuverlässigen Menschen von West Australien kennen und lieben. Von meiner Mutter weiß ich, daß sie sich nie verloren oder allein gelassen gefühlt hat. Die Menschen hier sind immer dann da, wenn man sie braucht. Dies ist eine der bemerkenswertesten Eigenschaften die die West Australier auszeichnet.
Ich habe tolle Eltern und ich liebe Land und Leute ! |

Cowboy ein *prospector bushman* Urgestein - gestorben 2004 ! > *rip my friend* 32. Tourvorschlag für den Norden WA's | | | | | | | | | | | | | | | Tourvorschlag für den Norden WA's mit Geländewagen, ist aber größtenteils auch mit einem normalen PKW möglich. In Perth fahren wir auf der Wanneroo Road (no.60), Richtung Wanneroo. Von hier führt die Straße aus der Stadt heraus und wir fahren an der Küste entlang Richtung Norden. Viele sandige Tracks, biegen links von der Straße ab und führen meist bis zum Strand. Vorsicht, einige sind recht schwierig und nur für geübte 4 WD Fahrer zu empfehlen. Lancelin Wir wollen nach Lancelin, ca. 125 km nördlich von Perth gelegen. In Lancelin sind viele Windsurfer Zuhause, da an der Küste meist ein guter Wind weht und das Wasser eine relativ geringe Brandung hat. Es bricht sich schon einige hundert Meter vor der Küste an einem Riff. Hier gibt es gute Windsurfschulen mit Surfausrüstung, Verkauf und Verleih. Dann gibt es noch verschiedene Backpacker Hostels und wild campen, ist im Sandbusch östlich der Siedlung möglich. Tankstelle, Supermarkt und Liquor Store sind auch vorhanden. Beim Campen, Müll immer wieder mitnehmen ! 
Just do it! Wedge Island Wenn man durch Lancelin fährt und sich dann rechts östlich hält, kommt man an einen Zaun mit einer Öffnung. Hier fahren inzwischen jeden Tag mehrmals verschiedene Tour Busse Richtung Wedge Island. Man fährt also hier auf den Sand-track Richtung Wedge Island. Am besten verfolgt man die ausgefahrene Spur der 4 WD - Tour Busse und nach etwa 15 km, geht es links über ein paar hohe Dünen zur Wedge Island Siedlung. Ein paar Scherzbolde haben vorher am Weg schon Schilder mit dem Hinweis, Wedge Island angebracht. Diese führen über stark ausgewaschene Tracks auch bis zur Küste. Wenn Sie so einen Track erwischen ist das nicht schlimm, denn auch dieser führt zum Strand. Nicht immer ganz einfach zu fahren, aber durchaus zu schaffen ! Wenn Sie im losen Sand fahren, immer vorsichtshalber den -Low 4 WD - Gang rein machen. Sie sind also den richtigen Weg abgebogen, über die Sanddünen gekommen und wenn Sie nach ca 1-2 km an ein paar alten Wellblech Hütten vorbeikommen, sind Sie in Wedge Island - City ! Sie folgen dem Weg bis zum Strand und biegen links zu dem Hügel am Wasser ab. Vor etwa 10 Jahren, als ich das erste Mal hier war, war es noch eine Insel. > Wedge Island < Heute kann man bis unmittelbar vor den Hügel fahren. Sollten Sie schon vorher abgebogen sein, kein Problem, fahren Sie an der Küste entlang nach Norden und Sie kommen auch so nach Wedge Island. Sie können hier wild campen, aber es wird meist sehr windig sein. 
Creyfishing Ab hier, Richtung Norden, werden Sie in der Nähe der Küste immer wieder kleine Bojen schwimmen sehen. An diesen hängt ein Drahtkorb zum Creyfish (Languste) - Fang. Auf keinen Fall anrühren ! Sonst kann es großen Ärger geben. Aber wenn Sie diese Körbe sehen, wissen Sie, daß es in dieser Region Creyfish gibt. Das Wasser ist auf die Dauer ziemlich kalt, deshalb empfehle ich eine Wet Suit (Taucheranzug). Auf jeden Fall Handschuhe anziehen. In Sportgeschäften gibt es Größen - Schablonen für Creyfish zu kaufen. Von der Spitze seiner 2 Kopfstachel, bis zum Ende des Kopfpanzers wird gemessen und anhand der Schablone können Sie erkennen, ob er die erlaubte Mindestgröße hat. Bei Nichtbeachtung drohen empfindliche Strafen. Erlaubte Fangzeit November bis Mai (glaube ich). Lieber noch mal fragen. Pinnacles und Nambung National Park Von Wedge Island geht es an der Küste weiter nach Norden. Da, wo der Strand schon trocken ist, fährt man am besten. Kurz bevor Sie nicht mehr am Strand weiter fahren können, weil der Sandstrand in steile Küste übergeht, biegt rechts ein Weg zu den Pinnacles ab. Können Sie gar nicht verfehlen. Nach einigen Kilometern, relativ einfacher Track-Fahrt kommt man in den Nambung National Park. Die Pinnacles gehören zu einer der landschaftlichen Hauptattraktionen West Australiens. Im ganzen Park gibt es Tausende, bis zu 5 Meter hohe Sandstein Säulen inmitten einer gelblichen Sandwüsten Landschaft. Die ersten Entdecker dachten, es wären Überreste einer vergangenen Zivilisation. Ganz interessant anzuschauen und gute Photos machen Sie früh morgens oder am späten Nachmittag. 
Stachel Rochen - " White Pointer" Vom Nambung National Park gibt es zwei Möglichkeiten weiter zu fahren. Nach Osten auf den Highway No. 1und von da aus nach Geraldton, oder an der Küste entlang, an kleineren Fischerorten vorbei, Richtung Norden. Die Küste ist hier zum größten Teil nicht mehr durch ein Riff geschützt. Bei einer "Creyfish Aktion" 1993, an einer grünen, von Tang bewachsenen Stelle, nördlich von Jurien, konnte ich viele Bojen ausmachen und schaute mir das einmal genauer an. Beim Tauchen begegnete mir dann, im etwa 6-7 m tiefen Wasser, ein großer Tiefsee Stachelrochen. Ich schätze er hatte einen Durchmesser von 4 -5 Metern. Wir schauten uns intensiv in die Augen. Ich hätte ihn anfassen können, so ruhig und selbstbewußt war er. Zum Glück habe ich es nicht gemacht, denn es hätte übel für mich ausgehen können. Dann schwebte er langsam und ruhig davon. Eine tolle Begegnung ! Meine Ausbeute war reich, denn ich konnte innerhalb einer Stunde 3 Creyfish im Tang aufspüren und fangen. 1997, bei einem Australien - Besuch, las ich in der Zeitung, daß man unmittelbar vor dem Fischereihafen in Leeman (ca. 10 km weiter nördlich), einen 5 Meter großen "White Pointer" ( Weißer Hai) gefangen hatte. So weit nach Norden kommen die normalerweise nicht. Das hatte ihm bis dahin wahrscheinlich noch niemand gesagt ! Geraldton Auf dem Highway No. 1, ist man von den Pinnacles kommend, in etwa 2 Stunden in Geraldton. Es ist eine große Hafenstadt und der Umschlagplatz für alle vom Inland kommenden Produkte, wie Schafe, Rinder, Erze aus dem Outback oder Getreide vom Wheat belt (Weizengürtel), nördlich von Perth. Hier werden sie verladen und in die ganze Welt verschifft. Geraldton hat keine besonderen Sehenswürdigkeiten und wird von den meisten Reisenden nur zum Tanken und Auffüllen der Vorräte genutzt. 
Coronation Beach Auf dem Highway, aus Geraldton heraus, kommen wir nach ungefähr 30 km zu einem kleinen Hinweisschild > Coronation Beach <. Nach links biegen wir zum Strand ab. Wir folgen dem Weg und gelangen nach einigen Minuten an einen relativ großen Platz am Strand. Wahrscheinlich stehen hier schon einige Wohnwagen oder Zelte von einheimischen Fischern, denn hier ist ein sehr beliebter "fishing spot" der Leute aus Geradton. Schon auf dem Weg hier her, wird man entlang des Highways viele Geschäfte sehen, in denen man " bait " ( Köderfische) kaufen kann. Ein super Spot zum Campen und zum Erleben. Ich bin immer gleich, am Rande des Platzes nach rechts, auf einen Sand track abgebogen und habe mir dann nach ca. 50 - 100 Metern einen Platz in den leicht bewachsenen Dünen in Strandnähe gesucht. Hier sind meistens auch schon Feuerstellen und es ist ein idealer Platz zum Campen. So, was kann man hier machen ? 1. Man kann hier toll Windsurfen. Das Wasser ist relativ flach, 50 m vom Strand entfernt erst max 3Meter tief. Man ist durch ein etwa 300 - 400 m entferntes Riff vor Haien geschützt und es weht immer eine gute Brise. 2. Hier befindet sich einer der besten fishing spots die ich an der Küste kenne und spät abends, wenn die Flut so langsam wieder hinein kommt, kann man Dutzende von Hobbyfischern treffen, die bei Nacht die Angel auswerfen. 3. Nachts, wenn die Flut kommt, sollte man am Strand spazieren gehen, Sie werden Tausende von Krebsen sehen, die ins Wasser stürmen, um ihr Abendbrot zu bekommen. 4. Last not least, der Grund warum ich immer gekommen bin. Im flachen Wasser kann man gefahrlos in Strandnähe auf Creyfishjagt gehen. Viele Creyfish befinden sich in und unter Felsvorsprüngen in Strandnähe. Es ist fast alles mit Tang bewachsen und auch hier kann man beim aufmerk-samen Schnorcheln immer mal einen Creyfish beim Spazierengehen im Tang aufspüren. Man kann hier stundenlang schnorcheln ohne daß es langweilig wird. Deshalb empfehle ich eine Wet Suit, für kurze Zeit hilft auch ein T - Shirt, gegen die Kälte. Die hereinkommende Flut macht das Wasser meist ziemlich trüb und deshalb ist die beste Zeit kurz bevor die Flut kommt, meistens morgens um 5- 7 Uhr oder bei Ebbe, dann ist das Wasser auch etwas flacher und man braucht nicht so viel Luft beim Tauchen. Kalbarri Wir fahren weiter nach Kalbarri. Wenn wir so um die Mittagszeit in Geraldton losfahren, sind wir leicht vor Sonnenuntergang da. Kalbarri hat einen natürlichen geschützten Hafen, in dem allerdings nur kleine Boote zum Fischen und für die Freizeit liegen. Ich persönlich mag Kalbarri sehr gerne, denn es ist ein relaxtes Touristen Örtchen mit viel zum Sehen und zu Machen. Wild campen kann man hier eigentlich nirgendwo richtig, höchstens am Murchison River außerhalb der Stadt. Es gibt 3 Caravan Parks, die alle recht sauber sind, aber den Kalbarri Tudor Caravan Park (Porter St., Ecke Nanda Dr.), mag ich am liebsten, denn hier sind überall schattige Bäume, unter denen man sein Zelt aufstellen kann. In allen drei Parks kann man auch angenehme Chalets mieten oder im Hotel /Motel absteigen. Was ist zu sehen? Kalbarri National Park 1. Kalbarri hat einen sehr schönen National Park, in dem man die typische Australische Vegetation und Geographie entdecken kann. Tiefe Schluchten, durch die der Murchison River fließt und sie in Jahrmillionen ausgewaschen hat. Man kann hinunter klettern und dann ein wohlverdientes kühles Bad nehmen. Tolle Aussichtspunkte sind im ganzen Park, mit dem Auto und dann auf Wanderwegen zu Fuß zu erreichen. Im Sommer kann es hier, wie fast überall in Australien, sehr warm werden und dann ist ein Bad in den Pools der Schluchten besonders angenehm. Die Kletterei allerdings, ist auch besonders schweißtreibend. Trinkwasser sollte man mitnehmen ! Besonders zu empfehlen sind die Aussichtspunkte: The Loop und Z bend, an denen man einen hervor- ragenden Ausblick auf die verschiedenen Ablagerungen der letzten Millionen Jahre hat.
Von Hawks Head (Falken Kopf) und von Ross Graham Lookout, hat man einen tollen Überblick über die ausgewaschenen Schluchten, die je nach Jahreszeit, einen fließenden Fluß oder einen mit vielen Pools stehenden Murchison River beherbergen. 2. Die Wildflower Zeit ab August bis November ist besonders schön, denn überall im Park blühen die schönsten Wildblumen West Australiens. Die Temperaturen sind dann auch ziemlich moderat und angenehm. Für Botanik Fans ein tolles Erlebnis und wunderschöne besondere Pflanzen Photo Objekte sind hier zu finden. Bitte nicht pflücken ! 3. Der Park an der Küste ist mindestens genauso sehenswert wie der Teil des Parks im Inland, denn hier kann man auf schönen Wanderungen, auf den ausgewiesenen Tracks, die rauhe Küste mit vielen verschiedenen Fels- formationen bewundern. Bei Sonnenuntergang oder nach 17 Uhr ist die Küste besonders sehenswert! 4. Jeden Morgen werden am Strand, am ausgewiesenen "Pelican feeding Point ", zur gleichen Zeit Pelikane gefüttert. Die Zeiten sind an dem Platz ausgeschrieben, meistens um 9 Uhr. Besonders für Kinder ein großes Ereignis, denn auch sie dürfen den Pelikanen Fische ins hungrige Maul werfen. Auf den Strom und Telefonleitungen sitzen vor allem in der Porter St. am Abend, hunderte von Pink and Grey Galahs und kreischen um die Wette. Klasse zu beobachten ! Außerdem, gilt die ganze Küste als hervorragender "fishing spot". An warmen Abenden sitzt man in den Restaurants an der Beach und speist mit Sicherheit, köstlich zubereiteten frischen Fisch. Andere Attraktionen sind : Kamelritte am Strand, der Rainbow Jungle & Tropical Bird Park und vieles mehr. Kalbarri lohnt sich ! |
Goanna im bush - er schmeckt wie Hühnchen :-) Nullagine Goldfield
Campbell mit großem Speciman
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